Werkzeug, das du für dein Auto brauchst

Eine Autoreparatur in der Fachwerkstatt geht schnell ins Geld. Bereits kleine Reparaturen mit vermeintlich günstigen Ersatzteilen kosten häufig einige hundert Euro, denn der Stundenlohn einer Werkstatt schlägt oft mit 60 bis 80 Euro zu Buche. Dabei kannst du, etwas handwerkliches Geschick und Grundwissen vorausgesetzt, einige Reparaturen selbst durchführen. In vielen Fällen ist dafür sogar noch nicht einmal eine Hebebühne oder teures Spezialwerkzeug nötig. Ein gut sortierter Werkzeugkasten und einige andere Dinge reichen aus, um viele Werkstattkosten einzusparen. Erfahre hier, was du immer zu Hause haben solltest!

Was kann ich bei meinem Auto selbst reparieren?

Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Wer versiert in Technik und Mechanik ist, kann sicherlich viel selber machen. Absolute Laien sollten sich anfangs auf einfache Arbeiten beschränken. Vielleicht hast du auch jemanden in deinem Bekanntenkreis, der dich bei deiner Reparatur unterstützen und dir das ein oder andere beibringen kann. Außerdem kommt es natürlich auf das Auto selbst an. Ältere Autos lassen sich grundsätzlich einfacher reparieren, da hier deutlich weniger komplexe Technik verbaut ist. Ersatzteile können neu oder gebraucht günstig im Internet, beim Teilehandel oder bei Schrotthändlern vor Ort erworben werden.

Reparaturen, die auch von Nicht-Profis ausgeführt werden können, sind beispielsweise die Aufbereitung der Innenausstattung (Polster, Teppich, Himmel, Armatur), der Austausch von Luftfilter und Sicherungen, das Nachfüllen von Kühlerfrostschutz und Getriebeöl sowie das Austauschen der Scheibenwischer. Auch die Batterie kann, die richtige Vorgehensweise vorausgesetzt, meistens selbst ausgetauscht werden. Oft, aber nicht immer, kannst du außerdem den Auspuff bis zum Mittelschalldämpfer ohne Hebebühne selbst wechseln.

Platte Reifen kannst du gegebenenfalls reparieren, dafür gibt es spezielle Reifenreparatursets. Hattest du einen Unfall, kannst du Blechschäden selbst instandsetzen, wenn sie nicht von der Versicherung übernommen werden. Dellen lassen sich häufig ganz einfach herausziehen und sehen danach nicht mehr ganz so schlimm aus. Die Stoßstangen und Scheinwerfer kannst du, mit etwas Aufwand, auch zu Hause austauschen, ebenso die Spiegel oder das Spiegelglas.

Beim Austausch der Glühlampen sieht es häufig schon anders aus. Während die Glühlampen der Rückleuchten und Kennzeichenbeleuchtung oft recht einfach zugänglich sind, ist bei dem Austausch der Glühbirnen bei den Frontscheinwerfern und Blinkern oft Fingerspitzengefühl gefragt. Die Scheinwerfer sind meist schlecht zu erreichen, manchmal müssen sogar andere Bauteile zuvor entfernt werden.

Bist du handwerklich geschickt und kennst dich bereits etwas mit Autos aus, kannst du natürlich noch einiges mehr machen und auch defekte Bauteile im Motorraum ersetzen oder reparieren.

Auto selbst entrosten und lackieren – geht das ohne Profi-Ausstattung?

Ja, du kannst dein Auto weitestgehend selbst entrosten, zumindest an den Stellen, die du ohne Hebebühne problemlos erreichen kannst. Gerade diese Arbeiten sind sehr zeitintensiv und gehen richtig ins Geld, wenn du eine Werkstatt damit beauftragst. Steht demnächst die Hauptuntersuchung an, lohnt es sich, schon einmal einen Blick auf die gefährdeten Stellen zu werfen. Radläufe und Schweller sind häufig von Rost betroffen. Den Unterboden kannst du ohne Hebebühne nur eingeschränkt überprüfen. Mit einem Rangierwagenheber kannst du dein Auto aber anheben und einen besseren Blick auf den Unterboden werfen. Der Pannen-Wagenheber im Kofferraum ist dafür weniger geeignet, da er zu instabil steht.

Steinschläge, zum Beispiel im Bereich der Motorhaube, kannst du ebenfalls selber ausbessern. Dazu gibt es spezielle Steinschlag-Sets, in denen alles enthalten ist, was du zum Ausbessern kleiner Lackschäden benötigst. Mit etwas Fingerspitzengefühl sind die Schäden danach fast unsichtbar. Stellen, die du entrostet hast, kannst du anschließend lackieren. Dabei darfst du aber nicht erwarten, dass die Karosserie danach wieder aussieht wie frisch vom Werk.

Gute Erfolge kannst du auch beim Auspolieren von Kratzern erzielen, wenn sie nicht zu tief sind. Tiefe Kratzer, die sich nicht weg polieren lassen, kannst du anschleifen und lackieren. Den passenden Lack für dein Auto kannst du zum Beispiel online bereits in kleinen Mengen bestellen.

Steinschläge in der Frontscheibe darfst du nicht selbst ausbessern, wenn sie weniger als 10 Zentimeter vom Rand entfernt sind, Risse bilden und im Sichtfeld des Fahrers liegen. Hier gibt es klare Vorgaben. Ist der Steinschlag auf der Beifahrerseite mittig, kannst du dir jedoch ein Reparaturset kaufen und in wenigen Minuten den Schaden beheben. Auch nicht erlaubt ist es, die Frontscheinwerfer zu polieren, wenn sie vergilbt sind. Die Politur verändert die Oberfläche des Scheinwerfers, das Licht wird anders gebrochen und kann den Gegenverkehr gefährlich blenden.

Welche Arbeiten sollte eine Fachwerkstatt machen?

Alle Arbeiten, die das Thema Sicherheit betreffen, solltest du als Laie besser dem Fachmann überlassen. Dazu zählen etwa Bremsenwechsel, der Austausch von Bremsleitungen und Bremsschläuchen, Arbeiten an den Airbags und der Lenkung sowie der Stoßdämpfer. Das Getriebe ist ebenfalls sehr komplex und daher etwas für die Werkstatt. Auch Scheiben und Dichtungen solltest du besser vom Fachbetrieb austauschen lassen. Eine Arbeit, die außerdem in jedem Fall dem Profi überlassen werden muss, ist der Austausch von Zahnriemen oder Steuerkette sowie alle Reparaturen am beziehungsweise im offenen Zylinderkopf. Hier ist die Gefahr einfach zu groß, dass ernsthafte Motorschäden entstehen, wenn die Arbeiten nicht fachgemäß ausgeführt werden.

Welches Werkzeug ist für einen Hobbyschrauber zu empfehlen?

1. Was brauche ich unbedingt?

Keinesfalls fehlen sollte ein Satz Sicherungen und Glühlampen für alle Fälle. Ein Reifenreparaturset ist auch empfehlenswert, genauso ein guter Rangierwagenheber.

Außerdem sollte in deinem Werkzeugkasten folgendes vorhanden sein:
– Sechskant- und Torxschlüssel (auch Größe TX45, die meist im Standard-Kasten fehlt, aber häufig beim Austausch von Bauteilen benötigt wird)
– Schlitz- und Kreuzschraubendreher in verschiedenen Größen
– Ratsche mit entsprechenden Bits und Nüssen
– Schleifpapier in verschiedenen Körnungen und Schleifaufsätze für einen Akkubohrer
– Bei Elektro-Arbeiten ein Multimeter
– Drehmomentschlüssel
– Starter-Set oder Batterieladegerät

2. Was ist darüber hinaus nützlich?

– Arbeitshandschuhe
– Magnetische Arbeitsleuchte
– Magnetstab (falls Schrauben im Motorraum verloren gehen)
– Ein kleiner, schwenkbarer Spiegel (erleichtert die Fehlersuche an schwer einsehbaren Stellen)
– Reparaturband (Gewebeband als Allzweckwaffe und selbstverschweißendes Band zum Flicken von Schläuchen)
– Kabelbinder
– Unterbodenschutz
– Rostumwandler und Grundierung

3. Profiwerkzeug, das die Arbeit erleichtert

– Diagnosegerät beziehungsweise Auslesegerät zum Auslesen von Fehlern (Anschluss im Auto beachten!)
– Schlagschrauber
– Winkelschleifer mit verschiedenen Schleif- und Trennscheiben
– Endoskop-Kamera mit Licht
– Rollbrett, um bequem unter das Auto zu gelangen
– Auffangwanne für Öl oder Ähnliches

Welche Hilfsmittel sind neben dem Werkzeug noch empfohlen?

Gerade für ältere Autos gibt es Reparaturbücher, die die Arbeit am Auto wesentlich erleichtern. Hier sind die wichtigsten Wartungs- und Reparaturarbeiten detailliert beschrieben. Schraubst du häufig am Auto, lohnt sich die Anschaffung auf jeden Fall. Hier findest du außerdem auch Stromlaufpläne, was elektrische Arbeiten viel einfacher und übersichtlicher gestaltet.

Zusätzlich hilfreich ist es, sich bei Problemen, die du an deinem Auto feststellst, im Internet über die entsprechende Reparatur zu informieren. Zu vielen Reparaturen gibt es ausführliche Videos oder Blogs mit Fotos, die dir die Arbeiten sehr erleichtern können.

Ich möchte selber reparieren, benötige aber eine Hebebühne. Was jetzt?

In vielen Städten gibt es die Möglichkeit, einen Werkstattplatz mit Hebebühne stundenweise zu mieten. Oft ist im Preis sogar die Benutzung der Werkzeuge vor Ort inbegriffen. Das heißt, du kannst mit deinem Auto dorthin fahren, es selbst reparieren und zahlst dafür nur einen Bruchteil dessen, was bei einer Reparatur durch den Fachbetrieb anfallen würde. Zudem kannst du meistens das Werkstatt-Werkzeug verwenden und musst kein eigenes mitbringen. Ein weiterer Vorteil: in einer Mietwerkstatt steht normalerweise immer ein professioneller Ansprechpartner zur Verfügung, der dir bei Rückfragen oder Problemen gerne behilflich ist. Dieser kann dir gegebenenfalls auch Tipps geben, was du noch tun solltest, wenn beispielsweise bald die Hauptuntersuchung ansteht.

Fazit: Selber reparieren spart viel Geld!

Viele Reparaturen rund ums Auto kannst du zu Hause, ohne Hebebühne und Profi-Equipment, selbst durchführen. Je öfter du Zeit beim Schrauben verbringst, umso vertrauter wird dir die Materie schließlich. Bist du dir aber bei einer Sache absolut unsicher, solltest du besser direkt den Profi ranlassen, bevor etwas schief geht.

Quellen:
https://web-fashion.com/mens-corner/maenner-werkzeug.html

https://club.autodoc.de/manuals