Wenn Autoglas beschädigt wird, ist das ärgerlich. Wer sich auskennt und genau weiß, an wen er sich wenden kann, vermeidet Folgen, die Geld und Zeit kosten. Nur eines sollten Autobesitzer nicht tun: Das Problem ignorieren. Schnell breitet sich zum Beispiel ein kleiner Steinschlag nach einem Schlagloch über die ganze Scheibe aus. Dieser Artikel klärt auf.
Wann kann eine Scheibe noch repariert werden?
Die Profis vor Ort sehen sich an, wie groß und tief der Schaden an der Scheibe ist. Manchmal kommt es auch auf die Lage an, welche darüber entscheidet, ob eine Reparatur erfolgreich durchgeführt werden kann. Laien können in der Regel nicht mit bloßem Auge beurteilen, wann ein Tausch nötig ist und wann eine Reparatur ausreicht. Deshalb ist es wichtig, mit dem Fahrzeug zeitnah zur Werkstatt zu gehen.
Handelt es sich um einen augenscheinlich kleinen Schaden, kann man Autoglas reparieren. Je älter der Schaden ist, desto kleiner wird die Chance, dass eine Reparatur noch ausreicht. Generell sollte der Schaden nicht wesentlich größer sein als ein 2-Euro-Stück, sonst wird der Tausch nötig.
In diesen Fällen sollte man die Scheibe tauschen
Wie oben erwähnt, ist der Tausch bei größeren Schäden unvermeidlich, weil sich der Riss mit der Zeit ausbreiten kann. Das die Frontscheibe allerdings einreißen und in 1000 Teile zerspringen kann, ist eine Mär. Im Gegensatz zu Seitenscheiben, sind Frontscheiben so konstruiert, dass diese auch mit Steinschlag oder Riss nicht zerspringen.
Wenn der Schaden für eine schlechte Sicht während der Fahrt sorgt, muss die Scheibe ebenfalls ausgetauscht werden. Wer mit einem Steinschlag im Sichtfeld oder aber am Rand der Scheibe weiterfährt, riskiert ein Bußgeld, sowie sogar einen Punkt in Flensburg. Sind mit bloßem Auge feine Risse um die Problemstelle herum zu sehen, ist ein Tausch aus Sicherheitsgründen ratsam.
Wie lange dauert der Tausch oder die Reparatur?
Die meisten Autoglaser werden zuerst einmal versuchen, die defekte Scheibe zu reparieren. Stellen die Profis fest, dass die Reparatur länger dauern würde und teurer wäre als der Tausch, wird getauscht. Meistens ist das auf den ersten Blick sichtbar. Der Austausch dauert bei den meisten Werkstätten rund zwei bis drei Stunden, weil der Kleber oder andere adhäsive Materialien zuerst trocknen müssen, bevor der Wagen wieder im Straßenverkehr genutzt werden kann.
In der Regel müssen Autobesitzer damit rechnen, dass der Wagen für einen halben bis einen Tag in der Werkstatt verbleibt – je nach Arbeitsaufkommen und je nachdem, wie ausgelastet die Werkstatt derzeit ist.
In diesen Fällen übernimmt die Versicherung die Kosten
Wer über eine klassische Teilkasko-Versicherung verfügt, hat gute Chancen, dass die Versicherung die Kosten für eine Reparatur oder für einen Austausch übernimmt. In der Regel zahlt die Teilkasko bei Glasbruch und man bleibt lediglich auf der vertraglich vereinbarten Selbstbeteiligung sitzen. Viele Versicherungen bieten heute sogar an, bei einer möglichen Reparatur statt Tausch der Scheibe auf die Selbstbeteiligung zu verzichten, da eine neue Scheibe unverhältnismäßig teuer ist.
Alternativ dazu gibt es Versicherungen, die vertragliche Zusätze speziell für Probleme mit dem Autoglas anbieten. Das ergibt natürlich nur Sinn, wenn dieser Service noch nicht im Tarif enthalten ist.
Im Sinne der Versicherung und des Autobesitzers ist es, dass der Steinschlag oder ein anderer Grund für den Schaden zeitnah gemeldet und behoben wird. Meistens sind die Kosten geringer, wenn sich der Schaden nicht weiter ausbreitet.
Achten sollte man am besten schon vor dem Abschluss einer entsprechenden Versicherung darauf, dass die Selbstbeteiligung ausgeschlossen wird oder so gering wie möglich bleibt. Davor sollte hochgerechnet werden, ob sich das negativ auf die gesamten jährlichen Kosten für die Versicherung auswirkt. Je nach Tarif und Anbieter ist mal die eine und mal die andere Variante günstiger.
Was Autobesitzer über die Selbstbeteiligung wissen sollten
Bei den meisten Tarifen bleibt ein sogenannter Selbstbehalt. Hier handelt es sich um den Anteil der Gesamtkosten, den Verbraucher privat tragen müssen. Nur die Differenz zwischen Selbstbehalt und den tatsächlichen Kosten übernimmt die Versicherung. Das funktioniert meistens nach diesem Schema: Ist die Selbstbeteiligung höher, bleiben die laufenden Kosten für die Versicherung geringer und umgekehrt.
Viele gängige Reparaturen – zum Beispiel an der Windschutzscheibe – kosten unter 100 Euro. Liegt der Selbstbehalt bei 100 Euro, muss die Versicherung folglich nichts zahlen. Daher ergibt es meistens Sinn, wenn der Selbstbehalt in Prozent statt in festen Summen angegeben wird. Handelt es sich um einen größeren Schaden, der beispielsweise 300 Euro kostet, würde der Versicherte in obigem Beispiel 100 Euro privat zahlen. Die restlichen 200 Euro bezahlt die Versicherung.